VFV DHM - Deutsche Historische Motorradmeisterschaft
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Über uns

Die DHM ist ein fester Bestandteil in der Motorrad-Klassik-Szene. Das Kürzel DHM steht für Deutsche Historische Motorrad-Meisterschaft. Der Name ist Programm: Motorrad-Rennsport mit historischen Rennmotorrädern, die grundsätzlich 30 Jahre und älter sind.

Der „Startschuss“ zur DHM ist bereits in den 70er Jahren gefallen. Motorradweltrekordmann Wilhelm Herz, damals Leiter der Hockenheimring GmbH, lud Besitzer historischer Rennmaschinen zu einem Demonstrationslauf im Rahmen des Internationalen Maipokal-Rennens am 10. Mai 1970 nach Hockenheim ein. Keiner der Beteiligten, die damals ihre alten Schätzchen einem begeisterten Publikum präsentierten, hätte damals gedacht, dass sich daraus eine echte Deutsche Motorrad-Meisterschaft entwickeln würde.

Rasch wuchs der Kreis derer, die ihr „altes Eisen“ wieder zurück auf die Rennstrecke bringen wollten, anstatt es in Museen oder privaten Sammlungen verstauben zu lassen. Schon bald gab es die ersten Überlegungen, durch Einführung einer Wertung einen Wettbewerb einzuführen. Warum auch nicht? Immerhin wurden die Maschinen ja irgendwann einmal ausnahmslos für den Rennsport entwickelt. Der Veteranen-Fahrzeug-Verband e.V. (VFV) griff den Gedanken auf und suchte nach einem geeigneten Wertungsmodus. Dieser sollte einerseits das kostbare, zum Teil unwiederbringliche Material schonen, andererseits aber einer Vorkriegs-Rennmaschine von 1938 die gleichen Chancen einräumen wie zum Beispiel einer RS54 Werks-BMW oder einer TZ 2-Takt Renn-Yamaha aus den 70-er Jahren. Angelehnt an die damals im Ausland bereits etablierte „Regularity Trophy“ wurde in jenen Jahren der Gedanke der Gleichmäßigkeitsläufe eingeführt. Ein Wettbewerbsmodus, bei dem jeder Fahrer seine Geschwindigkeit selbst bestimmen kann und allen teilnehmenden Maschinen, unabhängig von Hubraum, Leistung und Baujahr, gleiche Siegchancen eingeräumt werden. Die Zeitnahme erfolgt heute so, wie es im Rennsport üblich ist. Die Rundenzeiten werden mit Transpondern auf die 1/1000 Sekunde genau gemessen und die Auswertung erfolgt elektronisch und professionell.

Die ständig steigende Beliebtheit dieser Motorsportart führte zu immer größeren Starterfeldern, so dass schon bald die Einführung einzelner Klassen erforderlich wurde. Zunächst nur in Abhängigkeit des Baujahrs, später mit zunehmenden Teilnehmerzahlen dann auch in Hubraumklassen. Heute sind Renn- und Supersport-Maschinen, Solo und Seitenwagen, bis zum Baujahr 1993 zur Teilnahme berechtigt. Bei ca. 10-14 Meisterschaftsläufen pro Saison gehen Solomotorräder und Gespanne in 23 verschiedenen Klassen an den Start. Gefahren wird auf den schönsten Rennstrecken Deutschlands, wie Hockenheimring, Nürburgring, Oschersleben, Schleiz oder auf dem Strassenkurs in Schotten. Im nahen Ausland in Colmar Berg (Luxembourg) und Most (Tschechien).

Was ist nun ein Gleichmäßigkeitslauf?

Wie erfolgt die Wertung bei dem Gleichmäßigkeits-Modus? Wie der Name sagt, geht es darum, dass derjenige Fahrer gewinnt, der seine Maschine am gleichmäßigsten um den Kurs bewegt. Im Grunde genommen nichts anderes als bei Rossi, Marquez & Co, die gleichmäßig schnell unterwegs sind. Die Startaufstellung erfolgt nach den gefahrenen Zeiten im Pflichttraining. Also Pole-Position und so weiter. Dabei wird die erste gefahrene Runde (Start-Runde) nicht für die Zeitnahme herangezogen. Die zweite Runde (erste „fliegende“ Runde) ist die Referenzzeit (Sollzeit) für jeden einzelnen Fahrer. Er sollte dann alle folgenden Runden in der gleichen Zeit wie seine zweite gefahrene Runde absolvieren. Für jede 1/1000 Sekunde Abweichung zur Referenzzeit gibt es 1/1000 Strafpunkte. Sieger ist der Fahrer (in seinem Lauf) mit den wenigsten Strafpunkten.

Seit mehr als 20 Jahren hat sich die DHM unter der Hoheit des DMSB zu einer echten Deutschen Meisterschaft, der Deutschen Historischen Motorrad-Meisterschaft (DHM), entwickelt. Pro Saison werden drei Deutsche Meister-Titel vergeben. Für Fahrer von Solo-Rennmaschinen und für Fahrer und Beifahrer von Gespannen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 sind mehr als 1.700 Fahrer an den Start gegangen, womit sich die DHM als größte Motorrad-Rennsportserie Deutschlands fest etabliert hat.